Entscheidungshilfen?! In der Wahl des neuen Partners




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Entscheidungshilfen?! In der Wahl des neuen Partners

Beitragvon heidi » Di 13. Mai 2014, 08:53

Hallo,

möchte gerne helfen bei den allgemeinen Grundfragen:
Vor allem für diejenigen gedacht, die ihren ersten Hund suchen!

Welcher Hund wird gesucht?

- Vom Alter her -

Der Welpe: Unter 6 Monate
Wenn man einen Hund schon sehr früh übernehmen möchte, dann sollte man auch die Zeit haben, dass der Welpe nicht alleine gelassen werden muß! - Im Idealfall übernimmt man einen gut sozialisierten Welpen ab der etwa 10. Lebenswoche von der Hündin. -
- Eine Ausnahmesituation besteht dann, wenn der Hund keine Mutter mehr hat! - Hier muß man besonders viel Wert darauf legen, dass der Welpe genug Kontakt zu Artgenossen verschiedenstens Alters hat, damit er gut sozialisiert ist.

Falls es unbedingt ein Welpe einer bestimmten Rasse sein soll, bitte an einen Züchter wenden, aber beachten, dass ein Welpe mit Stammbaum und gültigen Papieren, der gut sozialisiert wurde, erstens vom verantwortungsbewußten Züchter nicht vor der 9. Lebenswoche und zweitens nicht unter 600 Euro abgegeben wird! - Die meisten Welpen, die vom Züchter kommen, und fehlerfrei sind, kosten zwischen 800 und 1400 Euros, wobei manche Rassen auch um das Doppelte angeboten werden (reinrassige Mastino Neapolitano, Irische Wolfshunde und andere, um nur ein paar Beispiele zu nennen!) - Am besten man erkundigt sich beim Zuchtverband und auch bei anderen schon Welpenbesitzern dieses Züchters!

Der Junghund:
Ein sehr guter Zeitpunkt der Übernahme ist auch ab dem 6. Lebensmonat, vor der Geschlechtsreife (etwa mit 8 Monaten). - In der Natur werden hier die Jungtiere aus dem Rudel rausgehaut.
Ab dem 6. Monat kann der Junghund schon sauber sein und durchwegs 6 - 8 Stunden nachts keine Notdurft verrichten müssen!

Der Hund vom 6. Monat - bis 3. Geburtstag:
Jetzt beginnt der Hund zu reifen, er ist "Schüler" - "Student" - Im Idealfall geht auch der Hund in die Schule und lernt, genauso wie sein Herrchen... (die Wahl der geeigneten Hundeschule ist ein eigenes Kapitel!) Etwa um den ersten Geburtstag zeigt sich auch, wieviel Jagdtrieb in einem Hund steckt!

Der Hund von 3 - 6 Jahren: Der Hund ist in der Blüte seines Lebens! - Jetzt ist ganz klar, ob man einen dominanten Hund hat, oder einen Prügelknaben! (Das ist jener, der als rangniedrigstes Glied im Rudel immer die Prügel abbekommt und der sich kaum mal aufzumucken getraut.) - Manche Characterzüge konnten schon beim Welpen entdeckt werden, jetzt sind sie voll ausgeprägt. Wer einen Hund in diesem Alter übernimmt, der weiß genau, auf was er sich einläßt! - Natürlich kann auch dieser Hund noch erzogen werden, doch vieles ist schon fixiert.

Der Hund von 6 - 10 Jahren: Der Hund wird älter, manchmal treten schon die ersten Alterserscheinungen ein, einige suchen schon direkt die Ruhe, lieben es auch tagsüber Ruhezeiten zu erhalten:
Sind sie berufstätig? - Dann ist ein ruhigerer Hund in diesem Alter ganz sicher eine gute Wahl! - Sie werden viel Spaß miteinander haben! - Aber Achtung! - Nicht jeder Hund ist in diesem Alter ruhig!!! - Hier gibt es sowohl rassespezifisch als auch individuell große Unterschiede!

Der Hund über 10 Jahre: - Jetzt kann man schon ruhig vom Pensionisten sprechen! Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes liegt bei etwa 13 - 14 Jahren, auch 16 Jahre werden durchaus erreicht! - Gerade einige Zwergrassen werden manchmal besonder alt! - Hunde aus der Gruppe der Molosser hingegen erreichen selten den 13. Geburtstag.
Hunde in diesem Alter sind sicherlich interessant für
ältere Semester, die vielleicht nicht mehr die nächsten 10 Jahre und länger regelmäßig einen Hund betreuen können,
aber auch für Anfänger, da viele ältere Hunde schon eine gewisse Erziehung genossen haben, ruhiger sind und der Anfänger hier einmal grundlegendes lernen kann. - Auch gerade bei jungen Menschen, die vielleicht in 6, 7 Jahren Kinder haben möchten und dann vielleicht nicht mehr die Zeit haben Hund und Kind zu betreuen, bieten sich ältere Hunde aus dem Tierschutz richtig an! -



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Von der Größe her:
Hier im Forum werde ich versuchen, soweit es in die Überschriftszeile passt, und es aus den Angaben im Inserat ersichtlich ist, Hunde ein wenig nach der Größe zu unterscheiden:

Kleine Hunde erfüllen folgende Grundkriterien:
Sie sind (meist) nicht größer als 40 cm und sie haben kein Gewicht von mehr als 10 kg.

Mittelgroße Hunde:
Diese sind etwa 40 bis 60 cm hoch und haben ein Gewicht zwischen 10 und 25 kg

Große Hunde: Diese sind auf alle Fälle über 55 cm hoch und haben ein Gewicht von über 25 kg!

- Es werden nicht alle Inserate eine Größenbezeichnung erhalten, da es hier Grauzonen gibt, und es auch oft im Ermessen des Betrachters liegt, wie ein mittelgroßer Hund ausschaut. -


Von den Rassen her:
Hier unterscheidet man
- Jagdhunde
- Hirten-, Hüte-, Herdenschutzhunde, Schäferhunde
- Spitze und nordische Hunde
- Molosser

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Allgemeines zu Jagdhunden:
Die meisten Hunde dieser Gruppe sind lauffreudig, brauchen Beschäftigung, - besitzen einen Jagdtrieb, was ja von der Zucht her erwünscht ist. - Es gibt hier eine große Bandbreite!

- Die Gruppen der Jagdhunde:
- Erdhunde, Terrier: ist eine große Gruppe, vom Yorki bis zum Airedale Terrier (der größte Vertreter ist der Russische Terrier / Schwarzer Russe), findet man viele verschiedene Hunde. - Viele davon sollten regelmäßig getrimmt werden, wie auch die Schnauzer, die i.e.S auch zu dieser Gruppe der Jagdhunde gehören!
Terrier und auch die Dackel sind des öfteren nicht die großen Rudelhunde.

Retriever, Vorstehhunde, Schweißhunde, Laufhunde:
Hier finden sich oft richtige Rudelhunde, viele sind eigentlich gut für eine Familie geeignet. - Aufgrund der Überzüchtung mancher Rassen - besonders im Bereich der Retriever zur Zeit - wurde bei manchen Hunden die Zucht auf Jagdrieb nicht forciert und es gibt immer wieder Vertreter die nicht so viel Jagdtieb zeigen und durchaus auch ohne Leine gut abrufbar sind (natürlich muss man mit den Hunden arbeiten, damit das auch wirklich gut funktioniert!) Viele Hunde dieser Rassen haben ein freundliches, friedfertiges Wesen. - Vom Zwergpinscher bis zum Weimaraner gibt es auch hier viel Auswahl!
Erwähnen möchte ich auch noch so Vertreter wie Pudel, Dalmatiner, Dobermann, die auch hierher gehören! -

Einige Rassen sind auch als Haus- und Hofhund gezüchtet worden um dann den Bauern am WE zur Jagd zu geleiten: einige Beispiele:
Soft coated Wheaten Terrier, Münsterländer, Stabyhound...

Windhunde:
Diese zierlichen Vertreter der Jagdhunde sind besonders lauffreudig. Leider besitzen die meisten einen ausgesprochenen Freiheitsdrang und müssen oft an der Leine geführt werden! - Um den ausgesprochenen Bewegungsdrang der meisten Hunde dieser Rassen zu befriedigen gibt es extra Rennbahnen, die man auf verschiedene Weise nützt.
Der kleinste Windhund ist wohl das italienische Windspiel, der größte und massigste der irische Wolfshund! - Man sieht nur äußerst selten Windhunde auf Abrichteplätzen, da diese Hunde einen gewissen Eigenwillen haben! - Und nicht so schnell lernen, wie andere Hunde!
- Was jetzt nicht heißt, dass sie dumm sind, da sie ja eigentlich gezüchtet wurden um auf Sicht zu jagen, solange sie ihre Beute sehen, verfolgen sie diese!

Hunde aus der Gruppe haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 14 - 16 Jahren! - Und die meisten Vertreter sind sehr lernwillig und möchten beschäftigt werden!

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Hirten-, Hüte-, und Schäferhunde:
Diese Hunderassen bringen auch sehr arbeitseifrige und -willige Hunde hervor! - Für diese Rassen ist die Prüfungsordnung der Allgemeinen örtlichen Abrichtevereine massgeschneidert.

- Hier wurde der vorhandene Jagdtrieb umgeleitet um Herden zu schützen, die Hunde sollen die Tiere zwar verfolgen, aber nicht töten! - Es kann durchaus vorkommen, dass unterbeschäftigte Hirten- und Hütehunde auch anfangen zu jagen! -
Die kleinsten Vertreter hier: Welsh Corgi, Sheltie, Tibet Terrier und Chihuahua!

In unseren Breitengraden ist der verbreiteste der deutsche Schäferhund, der Hund schlechthin! - Er ist für viele Aufgaben offen!
- und er wird auch oft in Tierheimen abgegeben...

Eine Zwischenstellung zwischen den Hütehunden und den Molossern haben die Treibhunde. - Hier zählen die Sennenhunde dazu, der Bouvier de Flandres, der Rottweiler...

Die größten Vertreter finden sich unter den
Herdenschutzhunden:
Diese Gruppe umfasst souveräne Hunde, die schon aufgrund ihrer Größe unerwünschte Eindringlinge abschrecken. - Sie verlangen eindeutige Anweisungen ihrer Besitzer, wenn sie nicht wissen, was von ihnen verlangt wird, handeln sie oft eigenmächtig! - Leider landen diese Hunde oft in den Tierheimen, da ihnen selten wirklich das geboten werden kann, was sie brauchen: - Am liebsten sind diese Hunde umgeben von bekannten Personen, klare Anweisungen, eine Aufgabe, ein Areal zum Bewachen, - genug Kontakt zu der Herde (Familie). Éin eigenes Territorium. Ursprünglich arbeiten diese Hunde mit dem Schäfer und den Schäferhunden zusammen, haben hier die Aufgabe eigenständig darauf zu achten, dass keine Bedrohung von außen der Herde Schaden zufügen möchte... - (Wolf, Bär, Wilddiebe, etc.)
Häufig sind diese Hunde weiß, um sie gut von den Wölfen unterscheiden zu können, vor denen sie die Viehherden schützen sollen. - Trotz der Größe sind diese Hunde beweglich und ausdauernd, ständig unterwegs um jede Veränderung im Revier zu registrieren... Die meisten HSH haben dichtes langes Fell mit genügend Unterwolle, das sie vor Wind und Wetter schützt. - Als Wohnungshund sind diese Tiere nicht wirklich geeignet! - In der richtigen Hand ist auch der Herdenschutzhund ein großartiger Familienhund!

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Die Molosser:
Diese Gruppe zeichnet sich aus durch kurzes Fell, gedrungenen stämmigen Körperbau, kompaktem Kopf, oft verkürzter Fang.
Der kleinste ist hier der Mops, der größte Vertreter die deutsche Dogge.

Diese Hunde sind nicht zur Jagd gezüchtet, eignen sich daher hervorragend als Haus- und Hofhunde und auch in der Wohnung sind sie nicht deplaziert. - Der Boxer ist sicher ein lebhafter Vertreter der Gruppe. -
Für Agility sind viele Hunde dieser Gruppe nicht wirklich geeignet!
Molosser zählen nicht zu den langlebigen Hunden! - 8 - 12 Jahre, viel älter werden sie selten... -


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Spitze und nordische Hunde:
Hier gibt es auch sehr viele verschiedene Rassen!

Die deutschen Spitze:
Sie sind i.e.S. Haus und Hofhunde, schon von der Statur her nicht dazu gezüchtet viel zu laufen. - Vom Zwergspitz bis zum Wolsspitz reicht die Palette der eigentlichen Hausspitze. - Die Zucht der reinrassigen deutschen Spitze ist in den letzten Jahren stark zurück gegangen!

Als junges Zuchtprodukt gibt es seit etwa einem guten Viertel- Jahrhundert, den Eurasier.

Die Schlittenhunde: sie haben einen dichten Pelz, sind natürlich bei Temperaturen unter 10 Grad um vieles aktiver.- Warme Sommermonate liegen diesen Hunden so überhaupt nicht!
Sie haben eine Lebenserwartung von etwa 10 - 12 Jahren.
Ursprünglich sind sie Selbstversorger und jagen deshalb auch!

Und dann gibt es noch japanische und russische Vertreter, die hierzulande noch ziemlich unbekannt sind. Dazu zählen: Ainu, die Laikas, Shiba Inu, norwegischer Elchhund und andere. Hier wird grob unterschieden zwischen Jagd- und Hütehunden!

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Wie erkenne ich "meinen" Hund? - Wenn sie wohin gehen und sich einen Hund aussuchen möchten, dann beobachten sie den Hund ihrer Wahl. - Geht er auf sie zu? - Wenn der Hund sie total ignoriert oder ihnen gar feindseelig gegenüber steht, dann entscheiden sie sich besser für einen anderen Hund! - Nehmen sie sich die Zeit das Tier ihrer Wahl auf neutralem Boden zu sehen, also nicht direkt im Zwinger! (Tierheim) Oft bewachen Hunde ihren Zwinger und wirken daher hinter Gittern bösartig, aber auf neutralem Boden sind sie lieb, nett und umgänglich!
Bei den Hunden, die sich aus lauter Angst nicht nähern:
(Wenn sie bereit sind dem Tier viel Zeit zu opfern und genug Geduld haben dem Hund seine Angst zu nehmen, dann wählen sie vielleicht so eine Herausforderung! - Meist lohnt sich die Mühe!)

Der Ursprung des Hundes:
Wenn sie sich um die Adoption eines Hundes bemühen, fragen sie auch woher der Hund kommt, seit wann er hier ist etc. In gewissen Ursprungsländern sind Krankheiten verbreitet, die in Mitteleuropa nur selten vorkommen! - Mehr zu diesem Thema auch unter Gesundheit und Krankheiten...

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Was man bedenken sollte:

Ein Hund braucht Ansprache, Beschäftigung.
Er braucht eine artgerechte Ernährung, muss täglich ins Freie!

Ein Hund sollte nicht zu lange alleine bleiben müssen! -

- Ein erwachsener Hund kann es schon mal 6 - 8 Stunden aushalten, doch so großartig ist das Leben für den Hund sicher nicht, wenn er tgl. 8 Stunden alleine sein soll! -

- Wo ist der Hund im Urlaub, wer betreut ihn im Krankheitsfall? -
Ein Hund kann krank werden. - Bin ich bereit dann auch die Tierarztkosten zu zahlen? - Oder ist das ein Grund, dass der Hund (wieder) ins Tierheim kommt?

Ein Hund wird etwa 14 Jahre alt, bin ich bereit ihn wirklich bis an sein Lebenende zu begleiten?

Bitte keine Hunde verschenken!

Diese Ideen und Informationen sind natürlich nur Ratschläge und Anhaltspunkte, sollen jetzt keinen erzieherischen oder allgemein gültigen Character haben. - Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ebenfalls!
heidi
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